Balou´s Spieltag (Wildcard Round)
- balouelf

- 26. Aug.
- 4 Min. Lesezeit

Grafik: Just Shots @justshots.de
Die Wildcard Round ist gespielt und wir haben am kommenden Wochenende zwei sehr attraktive Halbfinale auf dem Programm, die dann auch noch auf Pro7 laufen werden. Es ist ein bisschen schade, dass eine eigentlich spannende Season und super spannende Playoffs, von den Negativschlagzeilen rund um den Fortbestand der Liga so überschattet werden. Schauen wir also heute auf die Spiele und die positiven Geschichten der Season.
Die Wildcard Round
Bravos vs Surge (17:41)
Die Bravos kamen nach Stuttgart und wollten dem Favoriten in die Suppe zu spucken. Mein Eindruck war, dass der Defensive Gameplan der Surge das Spiel gewonnen hat. Die unzweifelhaft starke Offense der Bravos, konnte nicht wie gewohnt scoren. Sieht man vom ersten Spieltag gegen die SeaDevils ab, wo noch viel Sand im Getriebe war, haben die Bravos immer über 20 und bis auf eine Ausnahme (Week 13 in München) über 30 Punkte gescort. Die 17 Punkte, sprechen dann einfach für den Gameplan der Surge. Man hat es geschafft, mit 3 D-Liner Druck auf QB Reid Sinnett auszuüben und Chruishank hat man weitestgehend aus dem Spiel genommen. Dazu kam das Bravos RB Justus Seelig angeschlagen war und bei einigen Snaps wirkte, als würde er nur auf einem Bein spielen. Jetzt reist die Surge nach München und kämpft gegen die Ravens um den Einzug ins Finale …
Fire vs Storm (23:28)
Nur eine Woche nachdem man sich in Duisburg gegenübergestanden hatte, trafen sich die beiden Teams in Kopenhagen wieder. Wieder eine ausgeglichene Begegnung, wo es aber letztlich Storm gelungen ist in vielen wichtigen Kategorien die Nase vorne zu haben (z.B. mehr First Downs, mehr Total Yards und sie hatten länger den Ball). Dazu kam Nordic Storm häufiger in die Red Zone (6-mal) und konnte dabei auch immer Punkte mitnehmen. Jetzt steht Storm als Neuling im Halbfinale und trifft auf den Vorjahresfinalist und das vielleicht konstanteste Team der ELF, die Vienna Vikings …
Die Halbfinale
Am Samstag treffen in Wien Nordic Storm und die Vienna Vikings aufeinander. Statistisch betrachtet sollte es ein ausgeglichenes Spiel werden, aber ich sehe die Vikings schon als favorisiert an. Sie sind einfach ein Team das effizienten Football spielt und wahrscheinlich die beste Siegquote der Liga aufzuweisen hat, wenn man ab 2022 schaut, also seitdem sie dabei sind. Ich denke, wenn Storm eine Chance haben will, müssen sie zum einen ein wenig ihren Lauf etabliert bekommen und es zum anderen schaffen, mit ihrer D-Line Ben Holmes unter Druck zu setzen. Aber ein Trainerfuchs wie John Shoop wird sich sicher etwas einfallen lassen. Und die Vikings? So unspektakulär der klingen mag, ich denke sie müssen es einfach nur schaffen ihr gewohntes Spiel durchzubringen und sauberen, guten Football spielen. Wenn es John Shoop nicht schafft, aus dem Spiel eine ganz wilde, verrückte Nummer zu machen, denke ich, wird sich die Erfahrung und der hohe Standard der Vikings in alles Phasen eines Spiels durchsetzen.
Am Sonntag erwartet uns dann die vielleicht beste „neue“ Rivalität der ELF, die Stuttgart Surge gegen die Munich Ravens. Hier finde ich es ganz schwer einen Favoriten auszumachen. Gelingt es Surge Russell Tabor in der Pocket zu halten? Können die Ravens Surge das Laufspiel wegnehmen? Spielt Hennessy ein fehlerfreies Playoff-Spiel? Riskiert Russell Tabor diesmal einmal zu viel Kopf und Kragen? Wie fit ist Marvin Rutsch? Welche Coaches haben den besseren Gameplan dabei?
Kurz, es wird spannend und ich glaube am Ende werden Kleinigkeiten und die Tagesform entscheiden … aber wie auch immer, dass sollte ein spannendes, unterhaltsames Spiel werden.
Meine Season Highlights
Wenn man von der gesamten Season die „Highlights der Woche“ durchschaut, ist es eigentlich keine große Überraschung, denn mein Highlight Spieler der Season ist Justus Seelig und mein Highlight Team die Prag Lions.

Foto: Just Shots @justshots.de
Was Justus Seelig, leider doch immer mal wieder verletzt, in seinem ersten Jahr bei den Herren an Potenzial gezeigt hat ist außergewöhnlich. In nur 9 Spielen hat er 1067 Yards für seine Bravos erlaufen und gefangen (513 Yards Rushing und 554 Yards Receiving). Zudem ist der Ball bei ihm immer sicher aufgehoben, er verliert dann Ball so gut wie nie. Ein wahnsinniges Talent, dass wir wohl ab dem nächsten Jahr an einem D1 College spielen sehen werden. Auch wenn das für uns in Europa traurig ist, er muss aufs höchst mögliche Level, um dort noch mehr gefördert zu werden und zu lernen und wer weiß, vielleicht haben wir da einen Europäer gesehen, der auf einer Skill-Position eine Chance auf die NFL bekommt.
Was mein Team der Season betrifft, muss man zu den Prag Lions nicht mehr allzu viel sagen. Sie haben all jene die Teams außerhalb von Österreich, Frankreich und Deutschland das nötige Talent abgesprochen haben um in der ELF mitzuspielen, eines Besseren belehrt. Das ihnen das nach anfänglich schwierigen Jahren in der ELF gelungen ist, zeigt zu dem, dass man manchen Teams (sofern das wirtschaftlich machbar ist) einfach auch etwas Zeit für die Entwicklung geben muss. Auf jeden Fall gebührt ihnen Respekt für diese Season!

Foto: Foot Bowl / Klaus Sack
Ich bin ja schon öfters darauf eingegangen, warum mein besonderes Augenmerk auf den Homegrown Spieler liegt. Mit der Niederlage von Fire in Kopenhagen ist nun die Karriere (bis auf noch 1-2 Auftritte im Natio Dress) eines Spielers zu Ende gegangen, der all das verkörpert, was ich an diesem Sport so schätze … die Hingabe für den Sport, die unbedingte Einsatzbereitschaft und der Wille bei jedem einzelnen Spielzug sein Herz auf dem Platz zu lassen.

Foto: Just Shots @justshots.de
Patrick Poetsch beendet seine Karriere und damit tritt eine Fire Legende ab, ein Spieler der bei jedem einzelnen ELF-Spiel von Fire auf dem Platz gestanden hat. Wenn sich bewahrheitet, was wir alle befürchten, nämlich dass es zukünftig auch keine ELF-Spiele mehr geben wird, wird das dann auch für immer so bleiben. Irgendwie ein schöner Gedanke … also mach es gut, Patrick Poetsch!
Aber ist nur meine Meinung …
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