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Balou's Spieltag (Week 11)

Aktualisiert: 24. Okt.


Foto/Grafik von Just Shots @justshotsde


Wir marschieren mit großen Schritten auf die Playoffs zu. Mit Rhein Fire und den Vikings sind zwei Teams seit dieser Woche qualifiziert. Wenn nicht noch etwas ganz unerwartetes passiert, sind das auch die beiden Teams, die in der ersten Playoff-Runde eine Bye-Week haben werden. Man wird sich in Duisburg und Wien also gemütlich zurücklehnen, sich etwas erholen und schauen was die Konkurrenz so macht. Auch wenn man dann erst nach der ersten Runde weiß gegen wen man spielt, denke ich, dass man etwas mehr Zeit für Game-Plan hat, ein Spiel weniger in den Knochen und dann eben auch ein Heimspiel. Man kann alle möglichen Gegner schon in den Playoffs spielen sehen, sich schon mal seine Gedanken machen und die dann damit abgleichen, was deren Gegner gegen dieses Team in der ersten Runde versucht hat etc. Wir haben also zwei Teams die wahrscheinlich die besten Voraussetzungen haben werden, ins Finale zu kommen. Beide machen bisher auch den Eindruck, als seien sie nur sehr schwer zu schlagen. Trotzdem ich bin ein totaler Fan von dem aktuellen Playoff-Modus, weil er so viel Geschichten schreiben kann. Man stelle sich nur mal vor, die Panthers fangen am letzten Spieltag noch Thunder ab (oder umgekehrt) und marschieren dann durch bis ins Finale. So ein Finale "Favoriten-Schreck" gegen den "großen Favoriten" … da erzählen sich die Geschichten ja fast von alleine. Außerdem ist so ein Final-Publikum ja oft auch sehr gemischt, da viele (dieses Jahr praktisch alle) sich ja schon Karten gekauft haben, bevor sie wissen wer im Finale steht. Da werden sicher viele der Zuschauer, deren Team nicht im Finale steht, für den Underdog sein. By the way, perspektivisch würde ich mir wünschen (dazu müssen sich bei den meisten Teams die Fanbases noch entwickeln), dass es beim Finale jeweils ein Fanblock gibt, wo die Liga die Tickets dann über die Finalteams an deren Fans verkauft. So hätten die Finalteilnehmer zumindest einen Block der mit ihren Fans besetzt ist. Das würde sicher der Stimmung guttun, schöne Bilder nach dem Finalsieg produzieren und wäre ein schöner Service für die Fans der Finalteilnehmer. Wenn Rhein Fire ins Finale kommt, werden zwar sicher viele Rhein Fire Fans im Stadion sein, aber nehmen wir mal an die Paarung wäre Thunder gegen Raiders … wäre doch irgendwie traurig, wenn dann kaum Fans der beiden Teams live dabei wären. Zudem ist es ein riesiger Unterschied, ob von Team X 500 Fans irgendwo verteilt im ganzen Stadion sitzen oder ob es einen Block gibt, wo sich die Fans von Team X sammeln, ihr Team unterstützen und ihre Farben auf den Rängen repräsentieren.

Erfreulich fand ich auch die Zuschauerzahlen vom Wochenende. Insgesamt waren 30.922 Zuschauer bei den sieben Spielen, was einen Durchschnitt von 4417 Zuschauer ergibt. Und ja, mir ist bewusst, dass Rhein Fire mit 13.171 Zuschauern den Schnitt nach oben treibt, aber wenn wir mal das am besten (Sea Devils vs Rhein Fire) und das am schlechtesten besuchte Spiel (Seamen vs Dragons) rausnehmen, kommt man immer noch auf einen Schnitt von 3408 Zuschauer. Also auch wenn man die Ausreißer nach oben und unten nicht berücksichtigt, durchaus respektable Zahlen!

Jetzt möchte ich noch ein paar Zeilen zu den Raiders und deren Wechsel auf QB schreiben. Vorweg, ich konnte den Move der Raiders verstehen. Ich nehme die Raiders als eine Team (genau wie die Vikings) wahr, mit dem Mindest eines Champions. Ich glaube, wenn ein Team über Jahrzehnte immer um die Meisterschaft spielt, entwickelt sich ein gewisser Geist. Spieler die zu diesen Teams kommen, erleben eine Kultur des „an sich glauben“, wie sie nur in solchen Teams entsteht. Im Fußball gibt es das z.B. bei Real Madrid, dem FC Barcelona oder bei Bayern München. Bei den Bayern ist oft vom „Bayern Dusel“ die Rede, wenn sie wieder mal den Siegtreffer in der Nachspielzeit machen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das nichts mit Dusel zu tun hat. In solchen Klubs (oder Franchises) atmet man schon als Jugendspieler dieses Selbstverständnis ein … wir sind die Bayern … wir sind Real Madrid … oder eben, wir sind die Raiders … wir gehen auf den Platz und schlagen den Gegner, egal wer er ist und wenn es sein muss eben auch mit dem letzten Spielzug. Dieses Mindset, glaube ich in der ELF bei den Vikings und den Raiders zu erkennen und damit erklärt sich auch für mich, der Move der Raiders. Strong hat solide gespielt und man wäre sicher mit ihm in die Playoffs gekommen. Ich glaube aber nicht, dass ein Team wie die Raiders zufrieden ist, wenn man "nur" die Playoffs erreicht. So ein Team sieht das Erreichen der Playoffs maximal als „Minimal Ziel“ oder „Etappen Ziel“ an. Die Fragen die sich die Raiders also meiner Meinung nach gestellt haben sind folgende:


Glauben wir, dass wir mit Strong als QB eine realistische Chance auf den Titel haben?


Haben wir in den Playoffs mit ihm eine realistische Chance gegen die Vikings oder Rhein Fire zu bestehen?


Ich hätte diese Fragen mit „nein“ beantwortet und ich denke, genau das ist passiert. Teams mit einem anderen Mindset, wären zufrieden gewesen und hätten sich vielleicht darauf gestützt, zu sagen „wir kommen in die Playoffs und in den K.O. Spielen kann ja alles passieren“. Ein Team wie die Raiders, wird aber eher sagen „wenn wir nicht daran glauben, in dieser Konstellation ein echter Contender zu sein, müssen wir etwas an der Konstellation ändern“. Natürlich, das ist ganz sicher auch den Raiders bewusst, ist das ein gewagter Move. Niemand kann vorhersagen, ob es mit einem neuen QB (gerade, wenn man mitten in der Season tauscht) besser läuft. Wenn man sich aber relativ sicher war, dass man mit Strong nicht gegen die besten Teams gewinnen kann, nimmt man halt die Option, wo man dies vielleicht noch erreichen kann. Wenn die Raiders jetzt mit neuem QB früh in den Playoffs scheitern, wird die Kritik sicher groß sein. Aber aus Sicht der Raiders wäre dann immer noch nur passiert, was mit Strong ziemlich sicher eh passiert wäre. Aber mit einem neuen QB besteht zumindest die Chance, dass sie sich im letzten Drittel der Season noch so steigern, dass sie doch noch die Favoriten angreifen können …


Noch ein kleiner Exkurs zu diesem Thema: Aktuell sieht Rhein Fire fast unschlagbar aus und auch wenn die Vikings ebenfalls noch nicht verloren haben, sah das bei ihnen lange nicht so dominant aus wie bei Rhein Fire. Einen der (wenigen) Vorteile der Vikings in einem möglichen Finale gegen Rhein Fire, würde ich aber genau in dem oben beschriebenen Mindset sehen. Die Vikings haben schon viele Championship Games gespielt und sie haben dieses Selbstverständnis nach dem Motto "uns ist egal, wer auf der anderen Seite steht. Wir sind die Vikings und gewinnen das Ding" ...

Zum Abschluss noch mein Highlight der Woche: RAVENS VS SURGE … was für ein spannendes, mitreißendes und wendungsreiches Spiel. Die Liga braucht so spannende Spiele im Free TV, um neue Zuschauer zu gewinnen, Pro7MAXX das übertragen der ELF Spiele weiter schmackhaft zu machen und Sponsoren sowie Investoren davon zu überzeugen, dass die ELF ein richtig gutes Produkt ist. Dieses Spiel war Werbung für den Sport und die Liga! Übrigens von den 7 Spielen an diesem Wochenende waren 3 one-score-games und 2 two-score-games, was aus meiner Sicht wirklich gut ist.





Aber ist nur meine Meinung …





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