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Balou´s Spieltag (Week 10)

  • Autorenbild: balouelf
    balouelf
  • 23. Juli
  • 8 Min. Lesezeit
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Grafik: Just Shots @justshots.de


Week 10 liegt hinter uns, gehen wir rein ….

 

 

Spiele in Week 10

 

Die Lions stellen mit ihrem 10:6 Sieg gegen die Enthroners wieder auf einen positiven Record (5:4). Da sie noch zweimal gegen die Mercenaries spielen werden sie ihre Season auch erstmals mit einem positiven Record abschließen. Für ein Team dem man immer wieder die Ligatauglichkeit abgesprochen hat, nicht so schlecht. Auf das Spiel an sich lohnt es sich nicht weiter einzugehen, beide Teams konnten nur zweimal scoren. Während es allerdings bei den Enthroners zweimal nur für ein Field Goal reichte, konnten die Lions einen Drive mit einem Touchdown abschließen.

Schon am Samstagabend waren die Ravens in Innsbruck zu Gast. Beide Teams legten ein unterhaltsames Spiel hin, mit dem besseren Ende für die Ravens (32:24). Es war tatsächlich wortwörtlich das „bessere Ende“, denn die Raiders führten bis ins 4 QTR. mit 8 Punkten. Dann machten aber nur noch die Ravens Punkte, 13 an der Zahl und ging letztlich als verdienter Sieger vom Platz, obwohl die Raiders 3 QTR. lang in Front waren. Fern ab von allen Statistiken, hatte man einfach die ganze Zeit das Gefühl, dass die Ravens obwohl sie 3 QTR lang einem Rückstand hinterhergelaufen sind, nie nervös geworden sind und immer daran geglaubt haben, den Platz als Sieger zu verlassen. Ein Selbstvertrauen das sie sich mit jetzt 8 Siegen bei bisher nur einer Niederlage Stück für Stück erarbeitet haben.

 

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 Foto: Foot Bowl / Emily Peter


Mit dem Sieg über die Musketeers, ihre hartnäckigsten Verfolgern in der West Division, sollte die Surge den Divisionsieg eingetütet haben. Erstaunlicherweise sieht das Spiel statistisch deutlich ausgeglichener aus, als das Ergebnis 26:8 vermuten lässt. Letztlich war Surge aber in jedem einzelnen Quater in der Lage Punkte auf die Anzeigetafel zu bringen, was den Musketeers nur ein einziges Mal (3.QTR) gelang. Die nächsten beiden Spiele (gegen Centurions und Mercenaries) sollten die Musketeers aber wieder gewinnen, so dass es gut sein kann, dass es für sie am letzten Spieltag in Wien bei den Vikings um alles gehen wird. Surge wirkte dagegen wie ein Uhrwerk, dass Play für Play seinen Stiefel souverän runter spielt. Kein Spektakel, kein Drama, einfach seriöser Football.

 

 

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 Foto: Just Shots @justshots.de  


Das Playoff-Rennen


Schauen wir kurz auf das Playoff-Rennen. Mit Storm, Vikings und Ravens stehen drei der vier Divisionssieger praktisch schon fest und auch bei Surge sollte da nichts mehr anbrennen. Die Füße kann aber niemand von den Vieren hochlegen, da alle noch die Chance auf eine Bye-Week in der ersten Playoffrunde und damit verbunden Heimrecht im Halbfinale haben. Beides sehr lohnenswerte Ziele, so das keines der Teams aktuell schon zu sehr daran denken wird, sich zu schonen. Es wird spannend zu sehen sein, wer von den Vieren sich die Bye-Week und das Heimrecht im Halbfinale holen wird und welche beiden Teams sich in der ersten Playoffrunde behaupten müssen. Noch spannender ist das Rennen um die beiden letzten Playoff-Plätze. Hier sind noch 6 Teams im Rennen, nämlich die Bravos (6-3), Fire, Raiders, Musketeers, Lions und Panthers (alle 5-3). Mit einem Sieg mehr als die anderen fünf sind die Bravos zwar aktuell leicht im Vorteil, haben aber mit Raiders, Ravens und Galaxy noch ein sehr strammes Restprogramm. Fire liegt einen Sieg hinter den Bravos und spielt noch gegen Thunder, Raiders und Nordic Storm. Je nachdem wie die nächsten beiden Spiele laufen, kann es am letzten Spieltag sein, dass Fire zu Hause auf ein Team von Storm trifft, dass das Halbfinale schon gebucht hat und ggf. keine Verletzungen bei Startern riskieren will. Das könnte ein Vorteil für Fire im Endspurt werden.

Für die Raiders wird es nach der Niederlage am Wochenende ganz eng. Sie spielen jetzt noch gegen Bravos, Fire und die Centurions und sind im Grunde zum siegen verdammt. Bei diesen Vorzeichen und weil Bravos und Fire auch um ihre letzte Chance kämpfen, beikommen wir schon in Week 11 und 13 (12 ist eine ligaweite Bye-Week) Playoffspiele vor den Playoffs geboten. Die Begegnungen versprechen Intensität pur. Auch für die Musketeers gilt ab jetzt, verlieren verboten. Gegen die Centurions und danach gegen die Mercenaries sollte dies normalerweise auch kein Problem sein. Aber am letzten Spieltag in Wien kann es für die Musketeers um alles gehen. Sollten die Vikings noch um die Bye-Week und das Heimrecht im Halbfinale spielen, können die Pariser auch nicht darauf hoffen, dass die Vikings ein paar ihrer Stützen schonen.

Die Lions haben zwar aus meiner Sicht nur Außenseiter Chancen auf die Playoffs, aber sollten sie am vorletzten Spieltag zu Hause die Galaxy schlagen können, ist das Märchen absolut möglich. Alleine wegen der Story, würde ich es ihnen gönnen, aber bei aller Freude über ihre Leistung, sind Fire, Raiders, Musketeers und Bravos einfach noch die besseren Football-Teams. Auch die Panthers könnten theoretisch noch ein Wort mitreden, sollten sie ihre restlichen drei Spiele gewinnen. Allerdings treffen sie noch zweimal auf die Ravens und einmal auf die Vikings, insofern bleibt es da wohl bei einer theoretischen Chance.  

 

 

ELF und EFA – Der Kampf hat begonnen

 

Das die Franchises sich mehr Einfluss und mehr Transparenz wünschen und nicht in allen Belangen mit dem was und wie die Liga es macht zufrieden sind, ist schon lange an allen Ecken und Enden Rund um die Liga zu vernehmen. Nun haben sich 8 Franchises (Rhein Fire, Frankfurt Galaxy, Vienna Vikings, Tirol Raiders, Prag Lions, Madrid Bravos, Wroslaw Panthers und Paris Musketeers) zusammengetan und sind mit Forderungen gegenüber der Liga an die Öffentlichkeit gegangen. Die Liga in Person von Zeljko Karajica antwortet wenig später drauf mit einem Interview in der renommierten FAZ. Wieder wenig später verkündete die EFA das sich Nordic Storm ihrer Vereinigung angeschlossen hat. Fast gleichzeitig veröffentlicht der Owner der Vienna Vikings, Robin Lumsden, ein Statemment in dem er die sportliche Leitung der ELF, Patrick Esume, ausdrücklich in Schutz nimmt und betont, dass sich die Kritik auf das wirtschaftliche Handeln der Liga bezieht und damit letztlich auf den Bereich den Zeljko Karjica verantwortet. Die 9 Teams der EFA fordern also deutliche Veränderungen ein und drohen letztlich damit, der Liga den Rücken zu kehren und ihre eigene Liga zu gründen, sollten diese Veränderungen nicht umgesetzt werden. Die aktuelle Situation birgt enormes Konfliktpotenzial und alle haben hier viel zu verlieren. Von daher ist jetzt erstklassiges Krisenmanagement gefragt und vor allem auf beiden Seiten ein ganz kühler Kopf.

Spielen wir die Szenarien mal grob im Kopf durch. Sollte es zum Bruch zwischen den beiden Parteien kommen, kann ich mir nicht vorstellen, dass es die ELF danach noch geben würde. Die Owner der Franchises haben ja nun auch nicht unerheblich investiert und werden versuchen ihre Investitionen zu schützen. Von daher müssten sich die Munich Ravens und die Stuttgart Surge die sich bisher bedeckt halten, überlegen welcher Seite sie sich anschließen. Schaut man sich die Namen auf Seiten der EFA an, kann ein interessanter und lukrativer Wettbewerb für sie nur, auf der Seite einer neu gegründeten Liga der EFA liegen.

Auf Seiten der ELF blieben dann noch die Sea Devils und die Centurions übrig, die beide mehr oder weniger der Liga gehören, Thunder, Mercenaries und die Enthroners. Auch die Enthroners als zumindest wirtschaftlich gesunde Franchise könnten ein Thema in einer potenziellen Liga der EFA sein, wenn man sie dort aufnehmen würde, was vielleicht aus sportlicher Sicht hinterfragt werden könnte. Im schlimmsten Fall blieben der ELF die vier Teams erhalten, die wirtschaftlich und sportlich zuletzt für negativ Schlagzeilen gesorgt haben und von denen zwei gerade in Insolvenzverfahren stecken. Potenziell könnten da noch die vielleicht wiederkehrenden Milano Seamen sein und das Team aus London, um das es zuletzt ja wieder Gerüchte gab. Aber auch diese beiden werden gut überlegen, in welcher der beiden potenziellen Liga sich ihr Investment eher auszahlen könnte. Alles in allem betrachtet, denke ich, dass würde die EFA ernst machen, dies auch der Todesstoß für die ELF wäre. In diesem Fall wäre all das Geld das verschiedene Investoren in die Liga investiert haben verloren, etwas das niemand der Aktien in dieser Liga hat, wirklich wollen kann.

 

Also hat die EFA alle Trümpfe in der Hand?

 

Nein … das glaube ich nicht. Auch wenn ich mich da nicht allzu gut auskenne, bin ich mir ziemlich sicher, dass man nicht mal eben so innerhalb von 4-5 Monaten eine Konkurrenz-Liga aufbaut. Da stellt sich die Frage nach Stadien, TV und Streaming Deals, Schiedsrichter für die Spiele, Statistik, Spieltagüberwachung durch die Liga, ein funktionierendes Liga Büro, das eigenständige planen und vorbereiten des Finales, Öffentlichkeitsarbeit der Liga und sicher noch vieles mehr … Leute zu finden die all diese Aufgaben mit einem stemmen, die nach einem solchen Fiasko mit der „letzigen“ Liga, sich gleich wieder in das Abendteuer einer neuen Liga stürzen wollen, wird sicher ein schwerer und weiter Weg. Hinzu kämen noch bestehende Verträge, mögliche Rechtsstreitigkeiten, ggf. neue Firmen die gegründet werden müssten und vieles mehr. Da es sich um eine europäische Liga handelt, käme bei eventuellen Rechts- bzw. Vertragsstreitigkeiten auch noch hinzu, dass die Gesetzeslage von Land zu Land unterschiedlich sein kann, was diesen Prozess sicherlich auch noch mal verkomplizieren und verlängern würde.

Je länger ich darüber nachdenke, kann ich mir nicht vorstellen, dass dies alles innerhalb von 4-5 Monaten machbar ist. Es könnte also sein, dass am Ende die ELF 2026 nicht die Teams hat, um an den Start zu gehen und die EFA (noch) nicht die Strukturen. Verlierer wären dann alle … die ELF die damit vermutlich gescheitert wäre, die EFA die mit der Hypothek einer gescheiterten ELF einen zweiten Anlauf, vermutlich erst 2027 nehmen müsste, die Spieler die eine wunderbare Bühne verlieren würden (zumindest für 2026), die Fans die buchstäblich in die Röhre schauen würden und viele Investoren deren Geld verbrannt worden wäre.

Von daher wünsche ich allen handelnden Personen einen kühlen Kopf und das man sich im Sinne von allen auf einen gemeinsamen Weg einigt. Wenn an der ein oder anderen Stelle das mit einzelnen Personen nicht mehr möglich sein sollte, muss man gegeben falls zum Wohle des Ganzen Wege finden, wie man ohne diese Personen gemeinsam weiter machen kann.

 

Als Beispiel: Sollte das Tischtuch zwischen Zeljko Karjica und einem Großteil der Owner wirklich komplett zerrissen sein (was ich nicht weiß und nicht beurteilen kann), muss man ggf.  sondieren, ob es Möglichkeiten gibt, dass eine Person oder eine Gruppe die Anteile von Zeljko Karjica an der Liga erwerben kann.

 

 

 

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 Foto: Foot Bowl / Klaus Sack


Diese Rubrik soll immer auch ein wenig Dinge aus der ELF „highlighten“, die in meinen Augen nicht genug Beachtung finden. Ganz heimlich, still und leise haben die Ravens sich inzwischen einen Record von 8-1 erspielt und trotzdem spricht man über viele andere Teams als Titelanwärter, aber nicht über die Ravens. Man hat vor der Season zum Beispiel Chad Jeffries (Fire), Leander Wiegand (NY Jets), Marlon Werthmann, Tomiwa Oyewo (beide Surge) oder Lorenz Regler (Karriere beendet) verloren, um nur mal die größten Namen zu nennen. Bei ihrem neuen Quaterback Russell Tabor waren viele, und da nehme ich mich nicht raus, skeptisch. Irgendwie stehen die Ravens diese Season sinnbildlich dafür, dass Football DER Mannschaftssport ist. Ging man von den Namen aus, musste man annehmen, dass die Ravens sich eher im Mittelfeld der Liga wieder finden. Was sie aber diese Season leisten und vor allem wie sie dabei auftreten, hat nichts mit Mittelfeld zu tun. Vielleicht haben sie nicht so große Namen wie manch anderes Team, aber sie spielen als Team verdammt guten Football, mit Herz und Selbstvertrauen.


Deshalb sag ich, willkommen im Kreis der Titelaspiranten!

 

 

 

 


 

Aber ist nur meine Meinung ...…

 




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