Foto aus dem privaten Fundus von Daniel Schuhmacher
Balou: Hallo Daniel, vielen Dank das du dir die Zeit nimmst, mir für „Nur meine Meinung“ ein paar Fragen zu beantworten. Was macht für dich die Faszination des Kicking/Punting aus?
Daniel: Ich war zu Beginn meiner Karriere WR, weil ich einfach sehr schnell war und sehr hoch springen konnte. Dann kam es zu einer kleinen Verletzung im Knie, wodurch ich nicht mehr wie gewohnt spielen, Cuts setzen und bewegen konnte. Da die Faszination Football mich natürlich in ihren Bann gezogen hat, wollte ich beim Team bleiben und irgendwie helfen. Wäre es der Waterboy gewesen, dann wäre das auch OK gewesen. Der Coach hat aber gefragt, ob ich kicken könnte, da wir keinen Kicker hatten. So kam ich dann dazu, zu kicken. Und es liess mich nicht mehr los. Danach war die Anzahl an Reps als WR in spielen überschaubar. Ich wollte mich auf der Position des Kickers verbessern und die Zeit dafür nehmen. Ich konnte den Ball sehr weit kicken.. sogar barfuß in spielen. Fasziniert hat mich - was ich da vorher einfach nicht so wirklich realisiert habe - wie wichtig der Kicker / Punter ist. Es geht um Punkte und Feldpositionen. Es geht darum, wie schwer man es dem Gegner machen kann, uns Zu schlagen. Der Kicker macht Pat und FG Punkte. Distanziert sich vom Gegner, hilft dem eigenen Team. Bei punts hilft man der eigenen Defense, da man versucht, den Gegner so weit in ihrer Hälfte zu lassen wie nur möglich, damit sie einen möglichst langen Weg haben, selbst zu scoren. Man sagt ja auch, dass der Punter der beste Freund der Defense ist. Für Kickoffs gilt das Gleiche. Als Kicker und Punter (Specialist) greift man extrem in den Spielablauf und Verlauf ein. In früheren Sportarten oder auch privat fiel / fällt es mir nicht schwer, die Initiative zu ergreifen oder den entscheidenden Elfmeter kurz vor Schluss (Fussball) zu machen. Ich übernehme gerne Verantwortung, war schon oft Kapitän von Mannschaften. Ich stelle mich gerne im 4. Quartal bei 13 Sekunden da hin und möchte das Field Goal schießen.
Und das alles fasziniert mich einfach sehr. Man ist wichtig fürs Team und ich helfe meinem Team sehr gerne, damit es Erfolge feiert
Balou: Ich war lange Torwart beim Fußball und habe mich immer irgendwie als Einzelsportler im Mannschaftssport gefühlt. Geht es beim Kicker/Punter in eine ähnliche Richtung?
Daniel: Football ist eine faszinierende Sportart und eine der wenigen Sportarten, wo man mit 50-80 Menschen zusammen arbeitet um ein Spiel zu bestreiten. Dazu gehören die rund 50 Spieler, Coaches und der ganze Staff. Aber ja, es gibt diese Position des Kickers/Punters, die in Europa in der Regel von einer Person durchgeführt wird. Neben dem Warm-up und den Special Teams Phasen trainiere ich für mich alleine. Ich bin mein eigener Coach, mein eigener Motivator und eben alleine auf der Suche nach einem Fleck zu trainieren. Ob man nur ein halbes oder ganzes Spielfeld zur Verfügung hat, der Kicker ist immer auf der Suche.
Nach all den Jahren ist man das gewöhnt und passt sich an. Zwischen einzelnen Plays laufe ich aufs Feld und nutze die 10-20 Sekunden für einen Kick. Das ist zugleich eine gute Spielsimulation, wenn die Zeit runter läuft. Ich kicke Bälle weg und hole sie wieder – während die anderen Spieler blocken, tacklen, Routen laufen, Bälle fangen oder tragen. Deswegen liebe ich die Special Teams Phasen natürlich, da ich dann auch mit den anderen Spielern in Kontakt komme und mich dann im Teamgeschehen involvierter fühle. Diese Einheiten sind aber auch der qualitative Part meines Trainings.
Balou: Eine weitere parallele zu Torwart beim Fußball ist in meinen Augen, dass beide oft nicht so sehr in der öffentlichen Wahrnehmung präsent sind, es sei denn sie machen einen Fehler. Könnte man provokativ sagen, ein Kicker soll seinen Job machen und sonst nicht weiter stören?
Daniel: In den Augen der anderen Spieler, mache ich nichts anderes als zu kicken, auch wenn ich mit Holder und Longsnapper eine Einheit bilde. Ich muss funktionieren – keine Frage.
Ich erinnere mich an eine Phase in der German Football League, wo ich 23 Kicks am Stück getroffen habe. Neben kleineren „gut gemacht” wurde das allerdings mehr oder weniger nur zur Kenntnis genommen. Der 24. (42 Yard Field Goal), der dann allerdings daneben ging, wurde dann lautstark kritisiert.
So ist das Leben des Kickers. Es gibt nur Good oder No Good. Dazwischen gibt es nichts. Björn Werner erwähnte mal bei der Moderation eines College Spiels, dass einige Spieler immer 2-3 Plays brauchen, um ins Spiel zu kommen um richtig gut zu spielen. Ein Kicker hat oft im Spiel nur 2-3 Plays.
Daher ist die mentale Stärke und das Vertrauen des Teams und der Coaches enorm wichtig. Das ist mir aber bewusst und freue mich dennoch immer wieder aufs Feld zu laufen. Ich übernehme gerne diese Verantwortung, um dem Team zu helfen. Würden wir Kicker das Kicken nicht lieben, würde sie es ja auch nicht machen. Es ist aber eine Faszination und Leidenschaft.
Balou: Wenn ich jetzt schon davon rede, das Kicker zu wenig liebe bekommen, wie ist es dann erst mit Holdern und Longsnappern? Wie wichtig sind diese beiden, speziell für dich?
Daniel: Alleine kickend, kann ich 100 von 100 Field Goals treffen. Im Spiel bin ich aber sowohl als Kicker als auch Punter das letzte Puzzlestück bevor es zum Kick/Punt kommt. Der Snap muss perfekt sein, die Blocks müssen sitzen und der Holder muss den Ball richtig hinstellen. Erst wenn all das funktioniert hat, kann ich meine gelernten und verinnerlichten Routinen durchführen. Holder und auch Longsnapper sind enorm wichtig für mich als Kicker und Punter. Jeder Longsnapper und Holder sind anders. Jeder hat seine eigenen Abläufe und Bewegungen. Man achtet als Kicker auf Kleinigkeiten, die die Longsnapper und Holder manchmal gar nicht wissen. Dabei geht es um kleine körperliche Bewegungen und Zuckungen, die man nur erkennt, wenn man viele Reps als Einheit durchgeführt hat, von denen die Gegner auch nix wissen. Bei Patrick Poetsch, meinem letzten Longsnapper bei den Centurions und Rhein Fire war es immer ein kleines Zucken im Arm. Ich wusste, wenn das kommt, kann ich loslaufen. Der Kicker braucht Vertrauen in seine Unit. Er muss wissen, dass no matter what, der Longsnapper snapt den Ball und der Holder fängt den Ball und stellt ihn so hin, dass der Kicker in rein machen kann. Wenn der Kick daneben kickt, wird aber natürlich erstmal der Kicker in Augenschein genommen und verantwortlich gemacht. Als Zuschauer oder von der Sideline sieht man das in erster Linie nicht. Das wird dann von den Coaches, wenn überhaupt erst bei der Videoanalyse entdeckt.
Es gibt aber auch Coaches, denen der Hold und Snap unwichtig ist, denn der Kick muss so oder so reingehen.
Hier gibt es auch einen Butterfly Effect. Der Kicker trainiert den Kick und verinnerlicht die Automatismen und möchte den Ball an einem bestimmten Punkt mit einer bestimmten Neigung treffen. Wenn der Hold aber nur um ein paar Zentimeter von dem Punkt abweicht, den der Holder dem Kicker aufzeigt oder anders aufgestellt wird, kann sich auch eine 1cm Abweichung zu 10 Yards auswirken.
Balou: Als Fan der ELF habe ich oft den Eindruck, dass gerade in den Special-Teams noch Luft nach oben ist. Sieht du das auch so? Bekommen die Special-Teams möglicherweise in der kurzen Vorbereitungszeit vor der Season „zu wenig“ Trainingszeit?
Daniel: Die Offseason ist für jeden Spieler und Coach extrem lang und kann bis zu 8 Monate dauern. Dennoch kommt es dann in der Pre-season dazu, dass die Zeit dann schneller läuft als man denkt. Dass Trainingseinheiten ausfallen, ins Stocken geraten oder umgelegt werden müssen oder einfach nicht nach Plan laufen. Dies geht dann immer zu Lasten der Special Teams. Die Zeiten der Special Teams, und das kenne ich von vielen Teams, sind immer stark begrenzt oder werden für diese Fälle gekürzt.. Da sich die Special Teams aus Defense und Offense Spielern zusammensetzen, kann man auch nicht parallel mit der Offense und Defense trainieren. Hinzukommt, dass der Special teams Coordinator oftmals eine andere Position, wie LB/WR Coach oder DC inne hat und sich daher nur in den Special Teams Periods um die Specialists kümmert. Returner, Holder und Snapper sind hauptberuflich auf anderen Positionen beheimatet und stehen somit auch nur in den Special Team Periods zur Verfügung. Es kommt auch vor, dass sich Teams in der Pre-season noch nicht auf den Longsnapper geeinigt haben oder der potentielle Holder ein Importspieler ist und die Imports reisen bekanntlich erst später (April/Mai) an. Natürlich sagen die Coaches die Special Teams sind 1/3 des Spieles und genau so entscheidend, aber der zeitliche Druck ist definitiv vorhanden. Dennoch müssen die Special Teams genau so gut funktionieren wie alles andere. All das trifft nicht auf jedes Team zu, aber die meisten Specialists werden mir da zustimmen.
Balou: Insgesamt haben die Teams ja, zumindest gemeinsam mit den Imports, relativ wenig Vorbereitungszeit. Denkst du wenn die Imports 2 Wochen früher einsteigen dürften, könnte dass noch mal das Niveau, im Sinne der Abstimmung, heben?
Daniel: Grundsätzlich finde ich die Regelungen der Liga hervorragend, dass alle Teams die gleichen Voraussetzungen haben und zu gleichen Zeiten und Bedingungen trainieren/starten dürfen. Das betrifft jedoch nur die physischen Einheiten. Viele Teams beginnen schon im Vorjahr mit Trainingsplänen, virtuellen Meetings, Kennenlernen des Playbooks, etc. – und das zusätzlich auch in den jeweiligen Units. Es ist auch nicht verboten, dass ich Spieler eigenständig treffen und trainieren. Je mehr man zusammen trainieren kann, desto erfolgreicher ist man, das ist selbstverständlich. Je früher das Team zusammenkommen kann, desto höher ist die Qualität auf dem Rasen und desto besser funktionieren die Spieler zusammen. So kann man auch schneller und besser reagieren, wenn es nicht nach Plan läuft. Das steht alles außer Frage. Es wird aber sicherlich auch ein Kostenfaktor sein. Wenn die Imports eher ankommen und trainieren dürfen, starten die Verträge früher, Mietwohnungen müssen früher gemietet werden, etc. Die Teams, die Ihre Imports aus dem Vorjahr halten, haben hier natürlich so oder so einen Vorteil.
Balou: Wie siehst du die Entwicklung der ELF, von der ersten Season bis heute?
Daniel: Die ELF, die in der ersten Saison zu ¾ aus deutschen Teams bestand, hat einen Riesen-Schock in Deutschland ausgelöst, da jemand aus dem Nichts Outside der box gedacht hat und etwas (europäisches) schaffen wollte außerhalb der Vereinsstruktur. Die meisten haben auch aufgrund von Corona gedacht, dass diese Liga keinen einzigen Snap spielen wird. Mit den Centurions durfte ich das erste Spiel im Ausland spielen, wurde Live im TV gesehen und auch nach Barcelona fliegen– das war der absolute Wahnsinn. An sowas habe ich zuvor in meiner Karriere nicht gedacht.
Die Entwicklung geht viel schneller voran als ich das noch in Jahr 1 gedacht habe. Das mediale Interesse und die Aufmerksamkeit rund um die ELF ist riesig – in Deutschland. In der NFL Europe waren zuletzt ja auch 5 von 6 Teams aus Deutschland, daher war das Potential immer groß aber nie wirklich ausgeschöpft. Mit der hervorragenden Arbeit von Pro7 Maxx und den NFL Spielen der letzten Jahre wurde, wurde der Grundstein für die ELF und den NFL Germany Games gelegt, daher denke ich, dass wir hier noch am Anfang der langen Reise stehen. Ich kann nicht beurteilen, wie die Wahrnehmungen der ausländischen Teams in den jeweiligen Ländern sind, aber Deutschland ist Ready für mehr. Ich freu mich auch schon auf die Zeit nach meiner Karriere um diese Liga als Zuschauer zu genießen, aber soweit bin ich noch nicht.
Balou: Am Freitag hatte die Liga ihr Kick Off Event in Düsseldorf. Neben recht großen Namen die im Sponsoring dazu gewonnen werden konnten, überraschte die Liga mit einem neuen Team in Madrid (ab 2024), Fantasy Football, Panini Alben und der Möglichkeit zukünftig auch Sport-Wetten auf ELF-Spiele zu platzieren. Was sagst du zu diesen Neuerungen?
Daniel: Erst einmal bin ich total stolz, dass ich in den Gründungsjahren dieser Liga dabei sein darf, da ich mir sicher bin, dass sie gekommen ist, um zu bleiben. Ich erinnere mich auch noch an alle Veranstaltungen, Pressetermine, etc. von Beginn an und bin in Jahr 3 überwältigt, wo man nun steht. Diese Liga wächst viel schneller als man das prognostiziert hat und ich mir selbst auch vorgestellt habe. Es sind Quantensprünge. Es ist schade, dass es sie nicht schon viel länger gibt. In den letzten Jahren haben großartige Spieler in der GFL gespielt, die diese Liga in ihrer Prime-Zeit dominiert hätten – und für diese Jungs tut es mir leid, auch wenn sie großartiges in der GFL/GFL2 erleben durften. Diese Liga hätte aber vor 7-15 Jahren nicht so gut funktioniert, wie sie es jetzt tut, so meine wage Vermutung, da viel durch die Reichweite von Social Media erreicht wurde/wird. Dazu gehört vor allem die Nähe zu den Fans und Zuschauern. Die Liga und viele Franchises begrenzen das Paket „American Football made in Europe“ nicht auf das Football-Team, die Coaches und Gesellschafter, sondern binden die Zuschauer und Fans mit ein. Sie sind ein wichtiger und bestimmender Faktor. Football is Family wird dadurch in den Vordergrund geführt und jeder fühlt sich als Teil vom Ganzen. Wir befinden uns immer noch in einer Nische, kämpfen aber mit Tausenden darum, dass dies bald ein Ende hat. Viele der erwähnten Neuerungen stammen doch aus den Wünschen der Zuschauer und Fans. Ich persönlich, kann das alles noch nicht greifen und verstehe das alles wahrscheinlich erst nach meiner Karriere. Es geht doch alles sehr schnell.
Balou: Du bist ja zurück bei den Centurions und ich denke man kann sagen, dass sich die Mannschaft im Umbruch befindet. Was macht dich optimistisch das dieser Umbruch gelingen wird?
Daniel: In der NFL Europe war ich bereits für die Cologne Centurions tätig und bin froh, zurück bei den Centurions zu sein. Es ist ein sehr familiäres Umfeld und ich fühle mich sehr wohl. Die Mannschaft hat ein ganz neues Gesicht als letztes Jahr und optimistisch macht mich, dass es zum HC Wechsel kam und Christos Lambropoulos übernommen hat. Er hat sehr viel Ruhe reingebracht und wir konzentrieren uns auf das Wesentliche. Wir haben ein sehr junges und hungriges Team mit viel Potential gespickt mit hervorragenden Imports, die wirklich einen großen Unterschied machen. Wir schauen von Spiel zu Spiel, wollen Spass haben und schauen was am Ende dabei rumkommt.
Balou: Spannend, was hast du bei den Centurions in der NFL-Europe gemacht?
Daniel: Ich war zunächst aushilfsweise das Maskottchen Burnie von Rhein Fire, dann das World Bowl Maskottchen und schließlich Jupp Maximus, das Maskottchen der Cologne Centurions. Der Beginn einer Karriere als Großpuppenspieler. Bei einem Auftritt in der Kölner Innenstadt wurde ich entdeckt und durfte dann Hein Blöd, Käptn Blaubär, Biene Wilie, der Crazy Frog, etc. bespielen. So kam ich in Europa ganz viel rum. Neben den Stadien in der NFL Europe, kamen Auftritte in Aserbaidschan, Dänemark oder den Faroer Inseln dazu. Eine extrem coole und spannende Zeit.
Balou: Erzähl uns ein bisschen was zu Christos Lambropoulos, was ist er für ein Mensch und Coach? Von der GFL bekomme ich nicht so viel mit, aber bei den Hurricanes hat er ja wohl sehr gute Arbeit geleistet?
Daniel: Ich durfte Headcoach Lambropoulos bereits 2019 kennenlernen als wir bei den Düsseldorf Panthern waren. Er ist ein sehr akribischer Coach, der das große Ganze sieht, aber das Auge für jedes Detail hat. Er strahlt eine enorme Ruhe aus und schafft eine angenehme Atmosphäre, wo sich die Spieler entfalten können. Er ist, wie man so schön sagt, ein Players Coach. Er hat ein enorm hohes Standing bei den Spielern. Nach all den Turbulenzen der letzten Monate bei den Centurions ist der Headcoach der Beste Mann für dieses Team. Als er als Interim-HC announced wurde, war ich mir sicher, dass er unser HC wird. Er hat ein Team in die GFL-Playoffs gebracht, dass die Jahre zuvor eher am anderen Ende der Tabelle zu kämpfen hatte. Abseits des Feldes kann man sich sehr gut mit ihm unterhalten und das nicht nur über Footbball, denn er interessiert sich ernsthaft für einen. Was mir als Specialist natürlich enorm gefällt, dass er die Special Teams sehr wichtig nimmt und auch versteht, was für Kicker und Punter wichtig ist. Nach meiner Karriere wäre ich auch gerne sein HC Assistant, weil man sehr viel von ihm lernen kann. Er lebt Football.
Balou: Schauen wir mal kurz auf euere Conference. Ich glaube man kann zu recht sagen, dass die brutal gut ist. Ich sehe euch da in einer Gruppe mit 4 Contendern. Wie schätzt du die Gruppe ein?
Daniel: Jedes Jahr gibt es tatsächlich sehr, sehr viele Wechsel innerhalb der Teams – Spieler aber auch Coaches. Es werden neue Imports gesigned und in der ELF kommen aktuell ja noch jährlich neue Teams und Regeln dazu. Neben den eigenen Conference Gegnern kommen auch noch die Interconference Games, so dass nicht jedes Team die gleichen Gegner hat (Centurions vs. Lions, Galaxy vs. Seamen). Da sich die Istanbul Rams bereits verabschiedet haben, haben wir in unserer Conference sogar zwei Gegner aus anderen Conferences. Es ist sehr, sehr schwierig, einzuschätzen, wie stark die Teams tatsächlich sind und wie gut sich diese einspielen. Aber natürlich kann man anhand von Extensions/Signings erahnen, wohin die Reise für das ein oder andere Team geht. Unsere Conference hat definitiv sehr starke Teams. Wir haben den ELF Champion aus 2021, den zweifachen Finalteilnehmer aus Hamburg und ein Team aus Frankreich, das Spieler aus dem ganzen Land versammelt hat. Französische Spieler haben in den vergangenen Jahren und vor allem in der GFL für Furore gesorgt und es wird spannend zu sehen, wie sie sich als France All-Star Team finden werden. Man darf sich keine Stolpersteine erlauben und die Gefahr, dass man sich die Siege gegenseitig wegnimmt, ist definitiv gegeben, so dass wir am Ende vielleicht nur ein einziges Team aus der Conference in den Playoffs sehen werden.
Balou: Mein Blog heißt "Nur meine Meinung …", weil ich es wichtig finde, eine eigene Meinung zu haben und gleichzeitig andere zu akzeptieren. Wenn du dir irgend jemand aussuchen könntest (egal ob reale, fiktive oder historische Person), mit wem würdest du gerne mal diskutieren und Meinungen austauschen? Und was wäre das Thema?
Daniel: Das ist eine sehr verrückte Frage, die mich ins Grübeln bringt, da ich mir diese noch nie gestellt habe. [nach 45min] Ich habe an viele historische Personen gedacht, die Entscheidungen getroffen haben, deren Beweggründe ich gerne nachvollziehen würde und an großartige Sportler, die großartiges nach Rückschlägen geleistet haben, von denen ich gerne lernen würde. Aber dominiert haben meine Gedanken, den Wunsch mit meinem Vater zu sprechen, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. Ich hätte ihn gerne an meiner Seite gehabt, da ich oft vor wichtigen Entscheidungen stand und ich gerne mit ihm diskutieren würde, ob ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Sei es familiär, beruflich oder sportlich.
Balou: Daniel, danke das du dir die Zeit genommen hast. Ich wünsche dir und den Centurions eine erfolgreiche und vor allem verletzungsfreie Season 2023! Ich hoffe euch diese Season wieder live sehen zu dürfen.
Daniel: Danke, dass du Liebe für Kicker, Punter und Specialists zeigst. Das bedeutet mir und meinen Kicker-Jungs sehr viel. Es war ein tolles Interview mit spannenden Fragen. Hoffentlich sehen wir uns bald im Stadion. #Invictus
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